Vorbeugender Pflanzenschutz

Vorbeugen ist besser als heilen, das gilt nicht nur für Mensch und Tier, sondern auch für Pflanzen. Die Förderung von Nützlingen sowie die Vorbeugung gegen Krankheiten, Schädlinge und Verletzungen sind gute Voraussetzungen für gesunde Pflanzen.


Zur Unterstützung der Pflanzengesundheit kann gedüngt werden, allerdings ist darauf zu achten, dass man nicht überdüngt, was leicht zur Schädigung der Pflanze führen kann. Am besten benutzt man organische Dünger, wie Kompost, Hornspäne (reiner Stickstoffdünger) oder Hornmehl. Sie werden erst nach und nach von den Mikroorganismen im Boden zersetzt, wodurch den Pflanzen die Nährstoffe nach und nach und insgesamt für einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. Bei der Gabe von mineralischen Düngern ist das Risiko einer Überdüngung durch Anwendungsfehler deutlich höher. Die meisten einheimischen Pflanzen kommen jedoch weitestgehend ohne Dünger zurecht Nützlinge sollten unbedingt gefördert werden, da Sie die natürlichen Feinde der Schädlinge sind. Neben der Pflanzung einheimischer Gehölze, die als Unterschlupf oder Versteckmöglichkeit genutzt werden sollten unbedingt Nist- und Überwinterungsplätze angeboten werden. Frühblüher dienen als erste Nahrungsquelle bevor die Schädlinge aktiv werden. Nützlinge dämmen nicht nur den Erstbefall stark ein, sie können durch ihr Fressverhalten auch eine Massenvermehrung im Sommer verhindern. Vorbeugender Pflanzenschutz fängt bereits beim Pflanzen, nämlich mit der Auswahl des richtigen Standortes an. Steht eine Pflanze an einem für sie ungeeigneten Standort, hat sie keine guten Bedingungen sich voll zu entfalten. Sie wird anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Aus diesem Grund sollte man immer die Boden- und Nährstoff- und Standortansprüche der jeweiligen Pflanze beachten.


Pflanzt man zu dicht, trocknen die Pflanzen mangels Durchlüftung schlecht ab. Es entsteht ein feuchtes Kleinklima, was dazu führen kann, dass sich Pilzkrankheiten bilden. Des Weiteren nehmen sich die Pflanzen gegenseitig Licht und Nährstoffe weg, wodurch sie nicht artgerecht wachsen können.

Mögliche Überwinterungsplätze:

  • Hohle Stängel von Holunder, Brombeere oder Schilf sammeln, bündeln und aufhängen
  • Holzkästchen mit Weizenstroh in 1,5 - 1,8m Höhe für Florfliegen aufhängen

Versteckmöglichkeiten:

  • Reisighaufen belassen
  • Wände begrünen
  • Alte Ziegel ins Beet legen
  • Laub über die Wintermonate nicht aus dem Garten entfernen
  • Unter Hecken und Bäumen mit feinem Schnitt- oder Häckselgut mulchen
  • Steinhaufen aufschichten

Einige heimische Nützlinge:

gegen Blattläuse

  • Siebenpunkt-Marienkäfer
  • Larven der Florfliege (auch gegen Thripse)
  • schwarze Glücksspinne (auch Milben und kleine Fliegen)
  • gemeiner Ohrwurm
  • Waldblumen-Wanze
  • Hain-Laufkäfer (auch Schnecken, Schneckeneier, Bodeninsekten (Puppen und Raupen)
  • Blattlaus-Gallmücke (Parasit)
  • Larven der Schwebefliege

gegen Spinnmilben

  • Pyri-Raubmilbe
  • Waldblumen-Wanze (auch kleine Raupen)
  • Blattlaus-Gallmücke (Parasit)

Larven der Florfliege